Im Portrait: Chris Peters

Mehr als nur das Mädchen – Chris Peters im Portrait

Chris Peters

Bei der Bande ist sie auf ewig dazu verdammt, „das Mädchen“ zu sein. Dabei variiert sie gekonnt die zwei Charaktereigenschaften „genervt“ und „notgeil“. Aber Chris Peters kann viel mehr. Sie ist Moderatorin und Sprecherin und hat bereits diverse Medien mit ihrer Stimme und ihrer Präsenz beglückt. Heute tritt sie endlich aus dem Schatten der belämmerten Jungs und ihr lernt die Person hinter Babsi kennen.

(1) Wie wurdest Du zu Babsi?

Nach vielen Castingshows, Besetzungssofas und Schlammcatchen mit anderen Bewerberinnen… OK, ganz so war es nicht. 😉 Kai und ich haben zusammen beim Radio gearbeitet. Ich hatte dort die Vormittags-Sendung moderiert und Kai war zu dieser Zeit der Comedy- und Kino-Beauftragte („Kino-Kai“). Er hat zusammen mit Sven diverse Comedys geschrieben und produziert und ab und an haben die beiden mal eine weibliche Stimme gebraucht. Ich habe diesen Comedy-Quatsch schon immer geliebt und habe mich total gefreut, wenn sie mich gefragt haben, ob ich noch mal „kurz Zeit“ hätte, um ein paar Sätze zu sprechen.
Und dann kam der Sommer 2003. Kai und Sven hatten eine 6-teilige Comedy für die Sommerferien geplant: Eine nervige Jugendbande, die auf dilettantische Art und Weise Fälle löst – Die Ferienbande. Und natürlich hatte ich auch dafür sehr gerne „kurz Zeit“.

(2) Mit welchen Hörspielen bist Du aufgewachsen?

„Eene meene eins, zwei, drei, Borstenstiel und Fliegerei, komm herbei Kartoffelbrei!“
Ich war der absolute Bibi Blocksberg-Fan und hatte ALLE Hörspiel-Kassetten. Ich konnte mitsingen, mitsprechen… Oh, fand ich das toll – jahrelang – bis zu einem bestimmten Tag. Frau Blocksberg kochte in den Hörspielen immer sehr speziell, Hexenküche halt, mit Spinnenbeinen, Krötenschenkeln, Fliegendreck, etc. Und bei irgendeinem Mittagessen, welches mir meine Mutter zubereitet hatte, sagte ich ihr, dass ich ab sofort nichts mehr essen werde, was „schwarze Pünktchen“ enthält! Meine Mutter war am Anfang noch amüsiert, aber ich habe das tatsächlich ernst gemeint. Ich habe nichts mehr mit „schwarzen Pünktchen“ gegessen. Alles Flehen und Betteln meiner Mutter half nichts… Ich blieb überzeugt und hart. Und wenn man mal wirklich darauf achtet; es ist wirklich in jedem Essen immer irgendein schwarzes Pünktchen zu entdecken, sei es Pfeffer, Kräuter, eine Obstfliege…
Das hatte zur Folge, dass meine Mutter mir alle Bibi Blocksberg Kassetten weggenommen hat. Sie dachte, dass diese „schwarze Pünktchen Phase“ von den Kochkünsten von Frau Blocksberg kommt. Man, war das schlimm!!!
Ab dann musste ich „Benjamin Blümchen“ hören – zumindest bis ich meine „Phase“ wieder beendet hatte.

(3) Was macht Dir bei der Ferienbande am meisten Spaß?

Für mich gibt es nicht „die eine Sache“ die am meisten Spass macht. Es ist eher das ganze Drumherum, das Komplett-Paket, was so schön ist: Ich mag die Menschen, die mit mir „Die Ferienbande“ sind. Es ist immer schön, wenn wir uns nach langer Zeit wiedersehen und wissen, jetzt haben wir mal wieder ein paar Tage gemeinsam für uns. Wir lachen, erzählen Geschichten aus dem Alltag, entwickeln Ideen, spinnen ein bisschen rum und nehmen das Leben einfach mal nicht so ernst.
Wenn wir auf Tour sind, ist es wie auf einer Klassenfahrt oder im Ferienlager. 🙂
Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und „Babsi“ zu sein. An der Figur zu „arbeiten“, sie an manchen Stellen noch zickiger oder frivoler zu machen. Ich liebe es, wenn der Flow stimmt, wenn auf der Bühne die Anschlüsse passen und wir als Akteure zusammen wachsen und das Publikum zum Lachen bringen.
Ich finde es toll, Menschen zu begeistern, mit dem, was ich mache!

(4) Was sollte Deiner Meinung nach unbedingt einmal mit Babsi passieren?

Spannend wäre es zu wissen, wie Babsi sich verhalten würde, wenn sie in der Pubertät ist. Hätte Babsi dann überhaupt noch Lust, mit ein paar Nerds im Zelt zu übernachten? Vielleicht will sie dann lieber mit ein paar Mädels um die Häuser ziehen… (Hat Babsi überhaupt Freundinnen?) Oder vielleicht gründet Babsi ihre eigene Bande? Ein Konkurrenzunternehmen so zu sagen – ganz professionell. Und arbeitet dann mit Kommissar Tappert zusammen. (Nee, soll ja professionell sein).
Auch witzig fände ich die Überlegung, wenn Babsi sich tatsächlich in Bernd früher genannt Beate verlieben würde… Oder in Baul? Oder in Brö… Na gut, manche Sache will man sich auch gar nicht vorstellen.

(5) Wie ist Dein persönliches Verhältnis zu Babsi? Magst Du sie?

Ja, ich mag sie. Sie sagt, was sie denkt, lässt ihren Emotionen freien Lauf, macht sich keine Gedanken darüber, ob die Jungs in der Ferienbande sie nun gut finden oder nicht (das ist ihr auch total egal). Sie ist eine Figur mit großem Selbstbewusstsein, die das macht, worauf sie gerade Lust hat. Sie ist zickig aber nicht dumm und hat in den richtigen Momenten die passende Idee. Wenn ihr die Ermittlungen mal wieder zu langsam dauern, übernimmt sie gerne mal die Führung – auch, wenn das Bernd früher genannt Beate überhaupt nicht gefällt.
Sie ist ein absolutes Klischee-Mädchen, die sich gerne die Fingernägel und die Haare macht, sehr auf ihr Äußeres achtet und mit ihren weiblichen Reizen sehr offen umgeht.
Natürlich ist es sehr überzogen, dass sie dauernd Lust auf Sex hat und jeden Kerl nimmt, der nicht „bei drei auf den Bäumen“ ist. Sie sollte da vielleicht etwas mehr selektieren. 😉